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Cortex - Plakat zum Film

CORTEX

("Cortex")
(D, 2020)


Regie: Moritz Bleibtreu
Film-Länge: 82 Min.
 

 
 
 
 
 


 Kino-Start:
 22.10.2020

 Streaming-Start:
 23.07.2023

 (Netflix)

"Cortex" - Handlung und Infos zum Film:


Die Nacht zieht an Hagen (Moritz Bleibtreuq und seiner Frau Karoline Nadja Uhl) vorbei. Schweigend hängt Karoline ihren Gedanken nach und blickt in die dunkle Leere. Hagen versucht in kurzen Sätzen zu erklären, was sein jüngster Arztbesuch bei Dr. Reichert ergeben hat: Hyposomnie – lebhafte Träume, die ihm die Energie für den Tag rauben. Ein Aufenthalt im Schlaflabor könnte mehr Aufschluss geben, doch Hagen ist sich nicht sicher, ob die erhaltene Diagnose wirklich zutreffend ist. Genervt von der ganzen Situation, versucht er das Thema zu beenden, mit der leisen Hoffnung, dass alles wieder gut werden wird.

Emotionslos schaut Karoline aus dem Autofenster und drückt unbemerkt einen eingehenden Anruf auf ihrem Handy weg. Das gemeinsame Leben von Hagen und Karoline ist kein Miteinander mehr. Sie leben in einem Haus, schlafen im gemeinsamen Bett, doch ihr Zusammenleben definiert sich nur noch über die Anwesenheit beider in einem Raum. Während er am Küchentisch in Tagträume abdriftet, trainiert sie allein auf dem Laufband im Garten. Kleingangster Niko (Jannis Niewöhner) betritt in der Nacht ein abgelegenes Café am Stadtrand. Außer der Bedienung Ela (Anna Bederke) befindet sich kein weiterer Gast im Raum.

Der Anruf seines Bruders Dan (Marc Hosemann), der ihn daran erinnert, pünktlich am vereinbarten Treffpunkt zu sein, stört die Stille. Ela kommt langsam auf Niko zu, beugt sich zu ihm hinunter und fragt, was er trinken will. Niko schweigt. Einen weiteren Anruf seines Bruders blockiert er. Hagen schreckt mitten in der Nacht aus einem wirren Traum auf. Abwesend und gedankenverloren holt er sich ein Glas Wasser in der Küche. Der Schlafentzug raubt ihm den letzten Nerv.

Am Morgen gehen Karoline und Hagen ihren üblichen Routinen nach. Das gemeinsame Frühstück wirkt wie eine sich wiederholende Aufgabe, die zum Funktionieren beider einfach dazugehört. Karoline schlägt Hagen vor, sich den Tag freizunehmen. Wie auch in den Nächten zuvor war die Nacht für ihn unruhig. Doch er lehnt ab und spielt die Sache als Belanglosigkeit herunter. Ihre Pläne für den Abend nimmt Hagen regungslos hin und verabschiedet sich von ihr. Auf dem Weg zur Arbeit verfällt er im Auto erneut in einen Sekundenschlaf und sieht Niko vor sich, der von flüchtenden Dieben an der Supermarktkasse umgerannt wird. Das laute Hupen der anderen Autofahrer lässt Hagen aufschrecken.

Am Arbeitsplatz angekommen, versucht sein Kollege Bojko die Situation des Schlafentzugs und die Auswirkungen zu analysieren. Hagen hat jedoch kaum Kraft, ihm zu folgen. Es ist ein nicht enden wollendes Thema, das ihm wie der fehlende Schlaf gleichermaßen in den Wahnsinn treibt. Gebannt starrt Hagen auf die Überwachungsmonitore vor sich, auf dem Bojko eine Gruppe von jungen Ladendieben entdeckt. Voller Ehrgeiz, die Kleinkriminellen zu schnappen, rennt Bojko aus dem Raum auf die Verkaufsfläche. Hagen beobachtet die Szenerie an den Bildschirmen und glaubt, ein Déjà-vu zu erleben: Die Kids flüchten vor Bojko und hechten über die Kassen, wo sie einen jungen Mann umrennen. Als dieser in die Kamera blickt, erkennt Hagen die Szene und den Mann aus seinem Traum. Es ist Niko.

Am Abend liegt Hagen vor dem Fernseher und wird erneut von plötzlicher Müdigkeit überrascht. Auch Niko ist in seiner Wohnung und geht nachdenklich durch die Zimmer der heruntergekommenen Bude. Viele Dinge erinnern ihn an seinen dementen Vater, der im Krankenhaus ans Bett gefesselt ist. Hagen schreckt schweißgebadet auf. Karoline sitzt an seiner Seite und bittet ihn inständig darum, die Chance der Schlaftherapie zu nutzen. Genervt stürmt er aus dem Zimmer und wünscht seiner Frau einen schönen Abend mit ihrer Freundin. Allein auf dem Sofa blickt sie in die allgegenwärtige Leere.

Hagen verfällt in einen neuen Traum: Niko sitzt bei Karoline im Institut, um sich ein Tattoo entfernen zu lassen. Die erotische Spannung zwischen beiden ist nicht zu übersehen. Ein kleiner Flirt, ihre Blicke sind erfüllt von Sehnsucht, und ihre Lippen nähern sich. Kurz bevor es zum Kuss kommt, schreckt Hagen auf und findet sich außer Atem im Bett wieder. Neben ihm liegt Karo und schläft seelenruhig. Ihn lassen die Gedanken nicht los, dass etwas Böses in der Luft liegt. Hat Karo einen anderen Mann getroffen? Eine Frage, die er ihr am nächsten Morgen direkt stellt. Seine Träume lassen ihn nicht los. Sind es Fantasiegebilde, dass sich Karo und Niko kennen? Oder geschieht dies wirklich? Enttäuscht von seinem Verhalten, weicht Karo der Frage aus. Verloren in seinen eigenen Gedanken, versucht Hagen den Tag auf der Arbeit zu überstehen. Seine Augen starren jedoch nur leer auf die flackernden Bildschirme. Derweil nimmt Niko einen silbernen Koffer eines zwielichtigen Typen entgegen. Die Ware, die eigentlich seinem Bruder Dan gehört, soll vorübergehend an einem sicheren Ort versteckt werden.

Hagen erwacht wieder aus einem Kurztraum. Zu Hause erwartet ihn Karo, die ihn in seinen Befürchtungen bestätigt und ein spätes Geständnis liefert: Sie hat einen jungen Mann getroffen und die Nacht mit ihm verbracht. Einmalig, ein Fehler. Hagens Worte und die gemeinsamen Erinnerungen an vergangene Tage schieben zum ersten Mal die Kälte zwischen ihm und Karoline für einen kurzen Moment beiseite. Sie wollen kämpfen, doch keiner weiß, wie. Es ist das vehemente Festhalten an einer Liebe, deren Zerbrechen kaum aufzuhalten ist. Zur gleichen Zeit sprechen Dan und Niko über den Tod ihres Vaters. Niko ist gelähmt von der Situation und will seinen Tränen freien Lauf lassen. Dan kann sich jedoch einen abfälligen Kommentar über den Verstorbenen nicht verkneifen und wälzt die anfallenden Aufgaben mit der Nachlassverwalterin auf seinen jüngeren Bruder ab. Für ihn zählt nur das kriminelle Geschäft.

Allein zurückgelassen, rastet Niko aus. Der Schmerz ist ihm ins Gesicht geschrieben. Ein intensiver Traum beschäftigt Hagen in der Nacht. Er sieht, wie Niko die Nummer von Karoline wählt und mit ihr spricht. Verzweifelt versucht der junge Mann ihr begreiflich zu machen, dass er ihr Mann Hagen ist. Nur wenige Augenblicke später stehen Aykut und seine Jungs vor Niko und machen ihn für Dans Fehler und die vermisste Ware verantwortlich. Die Situation eskaliert: Ein Schuss löst sich, trifft Niko in den Bauch und lässt ihn zu Boden gehen. Im gleichen Moment fällt Hagen aus dem Bett und schlägt hart auf dem Fußboden auf. Verwirrt und irritiert erwacht Hagen aus seinem Albtraum. Etwas ist anders. Beim Blick in den Spiegel schaut er in das Gesicht von Niko und lässt seine Faust reflexartig in das Glas krachen. Was ist geschehen?

Auch Niko scheint aus seiner Bewusstlosigkeit zu erwachen, da ihn Aykut am Leben gelassen hat und die Schusswunde verschwunden ist. Befremdlich schaut er sich in der Wohnung um und wird von der plötzlichen Anwesenheit der Nachlassverwalterin gestört. Ein stechender Schmerz durchfährt Nikos Kopf, der die Kontrolle über seinen Körper ergreift. Auch Hagen erfährt das Gefühl und wehrt sich gegen das unerklärliche Geschehen: Die Identitäten beider Männer haben ihr Äußeres getauscht!

Niko, der nun Hagens Aussehen angenommen hat, schaut sich im Schlafzimmer um und versucht die neue Umgebung einzuordnen. Nur wenige Minuten später taucht Hagen als Niko vor Karos Haustür auf. Geschockt über seine Anwesenheit versucht Karo ihn zum Gehen zu bewegen, doch Hagen verschafft sich mit Gewalt Eintritt ins Haus. Er verlangt eine Erklärung von Niko, der schweigend die Situation verfolgt. Alles, was Hagen erhält, ist ein Schlag von Niko ins Gesicht.

Verängstigt halten sich Karo und Tochter Emily im Hintergrund und beobachten die Situation. Während Emily wissen will, wer der Mann ist, will Karo nur noch, dass der, den sie für Niko hält, verschwindet und sie für immer in Ruhe lässt. Aufgewühlt stürzt Hagen aus dem Haus und läuft ziellos durch die Nachbarschaft. Die Situation am Vormittag hat Niko offensichtlich mitgenommen. Geistesabwesend sitzt er mit seiner neuen Familie am Tisch, doch den Gesprächen kann er kaum folgen. Er beobachtet, versucht zu verstehen, wer an seinem Tisch sitzt, und ist von den auf ihn einstürzenden neuen Impulsen überfordert. Ein kurzer Moment der Ruhe im Badezimmer lässt ihn durchatmen. Karo taucht hinter ihm auf und legt zärtlich ihren Kopf auf die Schultern ihres Mannes. Es ist der erste Moment körperlicher Nähe seit Langem zwischen dem Paar...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 16.09.2020


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