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Candyman - Plakat zum Film

CANDYMAN

("Candyman")
(USA, 2020)


Regie: Nia DaCosta
Film-Länge: 91 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 26.08.2021

 DVD/Blu-ray-Start:
 06.01.2022

"Candyman" - Handlung und Infos zum Film:


Der aufstrebende Maler Anthony (Yahya Abdul-Mateen II, "Aquaman") befindet sich gerade in einer kleinen Schaffenskrise, als er auf die alte Geschichte vom Candyman stößt. Der schwarze Mann mit dem Enterhaken trieb früher in Chicagos Sozialbau-Viertel Cabrini-Green sein Unwesen und schlitzte immer dann drauf los, wenn sich jemand traute, seinen Namen fünfmal in einen Spiegel zu sprechen: "Candyman, Candyman, Candyman, Candyman, Candym…" Inzwischen sind Cabrinis Hochhaus-Klötze schicken Hipster-Lofts gewichen, in denen auch Anthony mit Freundin Brianna (Teyonah Parris, "WandaVision") wohnt, und der Candyman ist selbst als Urban Legend fast vergessen. Das ändert sich, als der junge Maler anfängt, den rassistischen Hintergrund der Geschichte aufzuarbeiten.

Vor fast 30 Jahren schufen der legendäre Horror-Autor Clive Barker und Videoclip-Regisseur Bernard Rose mit "Candymans Fluch" einen modernen Genreklassiker. Dass es schon damals auch um die sozialen Unwuchten in der US-Gesellschaft ging, war für Produzent Jordan Peele eine gefundene Vorlage. Mit Filmen wie "Get Out" oder "Wir" hob Peele zuletzt quasi das Sub-Genre des "Black Lives Matter"-Horrors aus der Taufe. "Candymans Fluch" war da ein früher Vorläufer. Schließlich ist der schwarze Rächer vor allem deshalb so übellaunig, weil er Opfer weißer Gewalt geworden wurde. Auch die Entwicklung des Stadtteils Cabrini-Green musste sich Peele nicht selbst ausdenken. Tatsächlich wurden die tristen Betonburgen aus dem Originalfilm in den vergangenen Jahrzehnten abgerissen und einkommensschwache Mieter vertrieben.

Rassismus und Gentrifizierung – das ist thematisch viel Holz für dieses späte Horror-Sequel. Zu viel, wie sich herausstellt. Zumal sich das Drehbuch von Peele und Regisseurin Nia DaCosta (demnächst "The Marvels") nebenbei auch noch an Chicagos Kunstszene abarbeitet (ernst gemeint oder Satire – man weiß es nicht), mit Storyschlenkern dem Originalfilm huldigt (in der englischen Version gibt es auch ein Wiederhören mit Ur-Hauptdarstellerin Virginia Madsen), aber dennoch die Regeln des Candymans abwandelt (er mordet neuerdings im Spiegelbild), und dann auch noch für eine mögliche Teenie-Zielgruppe ein uninspiriertes Massaker auf einem High-School-Klo einbaut (dabei sind jugendliche Slasher-Fans nach der lahmen Auftakt-Halbestunde ohnehin längst weggedöst).

Dass sich der Film so hoffnungslos selbst verläuft, ist fast schon tragisch. Denn zwischendrin blitzt durchaus Brillanz durch. Der atmosphärische Soundtrack von Komponist Robert A.A. Lowe (angelehnt an den minimalistischen Original-Score von Philip Glass) ist zum Beispiel genauso gelungen wie die Umsetzung diverser Rückblenden in Form eines Schattenspiels. Doch wirklich retten kann das nichts. Im überfrachteten Gesamt-Kuddelmuddel kommt kaum Spannung auf – und auch der intellektuelle Anspruch geht am Ende in plumper Plakativität baden. Schade, Peeles Ansatz war vielversprechend, aber das Ergebnis ist leider Murks.

FAZIT: Gelegenheit verschenkt. Ambitioniert verhobene Neuauflage eines modernen Horror-Klassikers.


Die Redaktions-Wertung:50 %

Autor/Bearbeitung: Martin Günther

Update: 26.08.2021


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